"Leiko Ikemura. Face Scape"

Galerie Karsten Greve, Cologne, Germany

18. 12. 2009 - 06. 02. 2010





Floating Face. Tempera and oil on canvas |©Leiko Ikemura Photo: J. v. Bruchhausen, Berlin

Die Galerie Karsten Greve widmet der japanischen Künstlerin Leiko Ikemura zum Jahreswechsel eine umfangreiche Einzelausstellung mit neuen Arbeiten aus den vergangenen zwei Jahren. Die Ausstellung umfasst Malerei, Skulptur und Aquarellarbeiten. Im Fokus steht dabei die Verbindung von Realem und Imaginärem, von Mensch und Natur, vom scheinbar flüchtigen Moment und dauerhafter Präsenz, Aspekte, die sich durch Leiko Ikemuras gesamtes OEuvre ziehen.

Momente des Übergangs, die Situation der Schwelle als ein räumliches wie metaphysisches Prinzip, beschäftigen Leiko Ikemura vor allem seit Mitte der 1990er Jahre. In der Malerei entstehen die sog. Horizontbilder, in denen der „leere Raum“ durch das Hervortreten der Horizontalen erst als solcher erkennbar wird. Es ist ein Ort der beruhigenden Leere, der tiefen Meditation. Zum Teil zeigen sich einzelne Mädchengestalten, die stehend oder liegend entlang des Horizonts weilen. Sie selbst sind Ausdruck der Schwelle, indem sie sich an der Grenze zwischen Kindheit und Adoleszenz befinden.





terracotta|© Leiko Ikemura 2009, Photo: Ph. von Matt, Berlin

Während die Gesichtszüge der Figuren in den früheren Arbeiten nur äußerst reduziert angedeutet wurde, zeigt sich in den seit 2007 entstehenden floating faces ein zunehmendes Interesse am individuellen Ausdruck. Unmittelbar wird der Betrachter mit den ausschnitthaft ins Bild gesetzten, seitlich gelagerten, unheimlich und träumerisch wirkenden Feuerköpfen konfrontiert, die in einem dunklen Raum zu schweben scheinen. Die geschlossenen Augen deuten auf einen schlafenden Zustand hin. Erst seit kurzem erweitert Leiko Ikemura die floating faces um die Darstellung eines Horizonts. Der Moment des Übergangs wird hier durch die Schwelle verschiedener Seinszustände zwischen dem Unbewussten und dem sich zum Erwachen hin Öffnen impliziert. Zugleich löst sich das Individuelle der Köpfe und Gesichter durch Leiko Ikemuras Einsatz fließender Farbübergänge wieder auf und nicht zuletzt scheinen die Köpfe mit den Landschaften zu verschmelzen – die floating faces werden zum face scape.


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LEIKO IKEMURA. FACE SCAPE. KARSTEN GREVE GALLERY, Cologne, 2009-2010|© Leiko Ikemura, Photo: Ph. von Matt, Berlin